Der Twilight Mythos

Durch die Twilight-Reihe sind Vampire wieder salonfähig geworden. In den Foren schreibwütiger Schriftsteller tummeln sich zu Hauf junge Autorinnen, die danach streben, einen Helden wie den eiskalten Edward mit Null Grad Körpertemperatur oder den heißblütigen Werwolf Jacob zu imitieren. Was einst der Herr der Ringe Hype für eine Welle an Herr der Ringe Fanfiction ausgelöst hat, das haben Harry Potter und Twilight noch getoppt. Wobei man sagen muss: von der Machart sind Harry Potter, Herr der Ringe und beispielsweise Die Tribute von Panem auf einem ganz anderen Level als die Vampir-Saga um Bella Swan und Edward Cullen.

Weitere Informationen: Verbesserungsvorschläge: was ich an Twilight ändern würde

Was an Twilight gelungen ist

Die Twilight Bücher fangen sehr gut die Gefühle von Bella Swan an. Ich nehme ihr ab, dass sie eine frustrierte, todesehnsüchtige Teenagerin ist, die keine Angst vor Vampiren hat. Klingt vielleicht komisch, ist aber so. Auf ein paar Dinge muss man sich einlassen, sonst müsste man auch Harry Potter auf dem Müll entsorgen. Vor allem nehme ich Bella auch ihre Gefühle für Edward ab. Grundsätzlich spricht insbesondere das Buch all das an, was sich ein junges Mädchen von ihrem Traummann erwartet: bedingungslose Liebe und Hingabe, ein starker Held, der sie vor allem Bösen beschützt und dessen einzige Schwäche darin besteht, ein Vampir zu sein und sie vor ihm sich selbst beschützen zu wollen. Und auch das gelingt ihm eher schlecht als recht, weil Bella trotz allem ihren Willen durchsetzt – auch wenn es für sie wirklich lebensgefährlich wird. So lieben wir doch unsere romantischen, starken und doch zugleich schwachen Männer. Denn wir wissen: Das schwache Geschlecht ist das starke Geschlecht wegen der Schwäche des starken Geschlechts für das schwache Geschlecht.  *Schmacht*

Was an Twilight nervt – Achtung Spoiler!!

Leider gibt es auch eine ganze Menge, was an der Twilight Saga nervt.

1. Bella ist erst superschwach und dann superstark

Bella hat als Mensch weder eine Chance gegen Werwölfe noch gegen Vampire (nicht ungewöhnlich), aber auch nicht gegen andere Menschen. Sie fällt dauernd hin und gerät ständig in Schwierigkeiten. Klar, denn so hat Edward einen Grund, sie andauernd zu retten und zu beschützen, was junge Mädchen von ihrem Mann erwarten. Wovon sie in der Praxis jedoch in aller Regel enttäuscht werden. Jedenfalls beschützt Edward das arme Würmchen so lange, bis sie Vampiren ist. Da mutiert Bella plötzlich zum Supervampir. Nicht nur, dass sie keine Probleme dmait hat, ihren Appetit auf Blut zu unterdrücken. Gleichzeitig ist sie mit besonderen Fähigkeiten gesegnet, die so ziemlich alle anderen superstarken Vampire mega alt aussehen lässt. Meiner Meinung nach etwas viel des guten.

2. Die Beziehung von Jake und Renesmee

Die Beziehung von Jake und Renesmee beginnt im Mutterleib. Und Stephenie Meyer kann noch so viel betonen, dass dieses Imprinting, wie es auf englisch heißt, nix mit Sex zu tun hat – die Beziehung zwischen den beiden bleibt verdammt merktwürdig. Und es hat mich gestört. Ist vielleicht was Subjektives.

3. Die Verfilmungen

Den ersten Film hat Holywood ja noch halbwegs hinbekommen. Bei Literaturverfilmungen drücke ich in aller Regel auch alle Augen zu. Deswegen war der erste Teil auch erträglich. Aber die anderen… Diese ständigen Blickwechsel zwischen dem gottgleichen Edward Cullen und Bella Swan… Das schreit nach einer neuverfilmung. Ich kann nicht glauben, dass man aus den Büchern nicht mehr machen konnte. Wobei…

4. Die Sicht von Jacob

Mich hat es ehrlich gesagt, überhaupt nicht interessiert, was jake über Bella denkt. ich hatte mich schön dran gewöhnt, alles aus Bellas Sicht zu erleben… Der Wechsel der Erzählperspektive hat mich schockiert und am liebsten wollte ich direkt zu der Stelle springen, an der es mit Bella weitergeht.

Fazit zu Twilight: Eingeschränkt empfehlungswert

Obwohl vieles an Twilight nervt, habe ich die Bücher trotzdem gerne gelesen. Ich wollte schonwissen, wie es ausgeht. Natürlich ist es immer ein subjektives Empfinden, welche Bücher wem gefallen. Ich kann nachvollziehen, dass es wohl nur wenig Männer geben wird, denen Twilight gefällt. Mich hat Twilight deswegen angesprochen, weil ich Bellas Sehnsüchte gut nachvollzeiehn konnte. Teilweise haben mich die Haken der Autorin und insbesondere die oben genannten Punkte dennoch den Spaß an Twighlight verleidet.

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