Der eBook-Markt dümpelt in Deutschland vor sich hin. Zu verantworten haben das unter anderem die Verlage, die nach wie vor auf Buchhandlungen als Hauptvertriebspartner setzen. Deswegen sind die eBook-Preise nahezu genauso hoch wie die Taschenbuch-Preise. Das ist eine Unverschämtheit, wenn man mal bedenkt, wie wenig Substanz hinter einer e-Book-Datei steckt – und wie schnell es sich verfügbar machen lässt. Der Druck eines taschenbuchs kostet Material und ist viel aufwändiger. Ich möchte deswegen eine Lanze für eBooks und eBook-Reader brechen.
Vorteile von eBook-Readern
Du hast alle deine Lieblingsbücher immer bei dir
Du hast immer eine ganze Bibliothek dabei – und kannst dir jederzeit Nachschub bestellen. Gerade im Urlaub oder beim Weg in die Arbeit ist das super!
Für Vielleser und Englisch-Kundige wird es günstiger
Du musst zwar einmal einen eBook-Reader kaufen* – dafür sind gerade Selfpublishing-Bücher deutlich günstiger und auch bei Verlagen bekommst du normalerweise ein bis zwei Euro Rabatt. Wenn du viele Bücher liest, lohnt sich ein eBook-Reader auf alle Fälle – zumal du auch über deine Bibliothek Bücher beziehen kannst, zum Beispiel über die Onleihe.
Tipp: Bücher auf Englisch sind oft günstiger als deutsche Bücher!
eBook-Reader sind besser für das Klima als gedruckte Bücher
Wenn du viel liest, ist es besser für das Klima, wenn du dir einen eBook-Reader kaufst als wenn du gedruckte Bücher kaufst. Bisher jedenfalls (Stand: März 2020). Hintergrund: die meisten Leser bevorzugen blütenweißes und cremeweißes Papier und hassen graues Recycling-Papier. Die meisten Bücher der Verlage sind dementsprechend auf Papier gedruckt, für die extra Bäume abgeholzt wurden. Holz ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, aber oft werden den Wäldern nicht die Zeit gegeben, wieder nachzuwachsen. Manchmal wird auch Holz verwendet, das aus Naturschutzgebieten stammt (zum Beispiel aus Osteuropa). Zusätzlich werden für die Papierherstellung Unmengen an Wasser benötigt.
Auch für die Herstellung eines eBook-Readers sind Ressourcen nötig. Wer aber viel liest, für den wird es mit einem eBook-Reader tatsächlich umweltfreundlicher. Es ist allerdings denkbar, dass in naher Zukunft immer mehr Verlage auf Recyclingmaterial setzen. Books on Demand setzt beispielsweise immer mehr darauf.
Weitere Vorteile von eBook-Readern
- Oft ist ein Wörterbuch installiert – das hilft beim Lesen von z.B. englischsprachigen Texten
- Du kannst jederzeit Bücher bestellen – grade, wenn dir eine Buchreihe gefällt und du direkt weiterlesen möchtest
- eBooks sparen Platz im Bücherregal. Wenn du sie nicht behalten willst, kannst du sie einfach löschen.
- Du kannst die Schriftgröße ändern und je nach Reader auch im Dunkeln lesen.
- Du kannst Ausleihprogramme wie zum Beispiel Kindle Unlimited nutzen
- Mit einem Tolino und anderen Readern kannst du eBooks von der Onleihe ausleihen
Nachteile von eBook-Readern
eBook-Reader und eBooks haben aber natürlich auch Nachteile.
- eBook-Reader brauchen Strom (wenngleich die Akkus in der Regel sehr lange halten) und sind später mal Elektroschrott
- Es fehlt das Gefühl beim Blättern und der Büchergeruch (den wird ein eBook-Reader zugegebenermaßen nie imitieren können)
- Bücher mit Fußnoten sind eine Qual, da die Reader mit Textsprüngen (noch) nicht gut umgehen können
- Bilder werden oft nur in Schwarzweiß angezeigt
Alternativen zu eBook-Readern
Wer nur hin und wieder ein eBook lesen möchte, zum Beispiel um Urlaub, für den lohnt sich die Anschaffung natürlich nicht. Alternativ kannst du aber einfach auf deinem Tablet oder dem Smartphone lesen. Dafür gibt es zum Beispiel die Kindle-App. Diese synchronisiert alle deine Bücher auch über mehrere Geräte hinweg.
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