Selbstmordattentate sind im Islam nicht erlaubt.
Unrechtmäßiges Töten ist im Islam generell verboten.
Dazu steht im Koran (6:151): “Und tötet kein Leben, das Allah verwehrt hat, es sei denn aus rechtfertigendem Grund. Das hat Er euch geboten; vielleicht begreift ihr es.”
Eine Selbsttötung im Islam ist ebenfalls verboten. Denn das, was Gott gegebenen hat – das Leben – darf der Mensch nicht aufs Spiel setzen. Stattdessen muss er alles geduldig ertragen, was ihm aufgebürdet wird. Selbstmördern droht darum das ewige Höllenfeuer.
Daraus leiten viele muslimische Theologen ab, dass auch Selbstmordattentate nicht erlaubt sind. Doch wie kommt es dann dazu? Selbstmordanschläge sind eine recht moderne Taktik im Kampf. Den Dschihad gibt es schon lange – seit der Entstehung des Islam. Selbstmordanschläge gibt es erst seit dem 20. Jahrhundert – wenn man von denen der Assassinen mal absieht. Als schiitische Sekte waren die allerdings kein Vorbild für die Muslime – und insbesondere nicht für die Sunniten.
Die Selbstmordanschläge entwickelten sich im libanesischen Bürgerkrieg zur regelrechten Waffe. Vorbild waren ursprünglich japanische sozialistische Selbstmordattentäter, die im libanesischen Bürgerkrieg kämpften. Zunächst übernahm die Hiszbollah und später die Hamas und andere palästinensiche Terrorgruppen diese Kampftechnik. Als Legitimierung für ihre Tat und als Anreiz für weitere Selbstmordattentäter wurden die Attentäter zu Märtyrern erklärt, auf die nach ihrem Tod die geheimnisumwitterten Huris warten. Doch was bedeutet das Wort “Huri” eigentlich?
Die Huris – legendäre Paradiesjungfrauen
Huri bedeutet wörtlich die Blendednweiße. Die genaue Bedeutung ist unbekannt, Huri wird in der Regel aber mit “Jungfrau” übersetzt. Insbesondere aufgrund von Sure 55:56, die von einem weiblichen Wesen spricht, das „weder Mensch noch Dschinn entjungfert hat“. „Gleichaltrige Huris“ werden an zwei Stellen genannt (Sure 38:52, 78:33).
„Huris“ (allgemein) erscheinen in zwei Versen (Sure 55:72, 56:35), jedoch niemals deren Anzahl. Die Zahl 72, die den Märtyrern versprochen sind, hat eine mystisch-magische Funktion und bedeutet so viel wie „reichlich“.
Huris sind nach der Schilderung im Koran (Sure 55) von blendender Schönheit („wie Rubine und Perlen“); in immer frischen und reich bewässerten Gärten ruhen sie in Lauben auf grünen Kissen und den schönsten Teppichen.
Unter Einbeziehen des Aramäischen hat ein Wissenschaftler jedoch eine ganz andere Erklärung gefunden. Er übersetzt Huri mit Weintraube als Symbol für Wohlleben und Behaglichkeit. Dies wird sich bei den Anführern der Terrororganisationen aber sicher nicht als Interpretation durchsetzen. Obst wird sicher kein so gutes Lockmittel sein.
Weitere Informationen: