Leif Eriksson (*970 in Island, †ca. 1020 in Grönland), der Sohn von Erik dem Roten, gilt als Entdecker Amerikas (von ihm Vinland, “Weinlad”, getauft). Tatsächlich wurde eine skandinavischen Siedlung auf Neufundland bei L’Anse aux Meadows gefunden – diese gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Kindheit und Jugend

Leif Eriksson wurde um 970 als Sohn Eriks des Roten und seiner Frau Thjodhild geboren und soll auch mit Naddodd, dem Entdecker Islands, verwandt gewesen sein. Vermutlich wurde er am Breiðafjörður (der Fjord nördlich von Snaefellsnes) auf der Farm Haukadal geboren, von der seine Mutter stammte – da die Landnahme in Grönland um 986 begann, ist bei dem vermuteten Geburtsdatum von einer Geburt auf Island auszugehen. Er hatte zwei Brüder, Thorsteinn and Thorvaldr, und eine Halbschwester, Freydís. Als er noch ein Kind war, wurde Erik der Rote wegen Todschlags verbannt und ließ sich in dieser zeit auf Grönland nieder. Seine Mutter konvertierte zum Christentum, während sein Vater sich bis zu seinem Tod nicht bekehren ließ. Nachdem die Verbannung vorüber war, holte Erik der Rote seine Familie nach Brattahlíð in der östlichen Siedlung von Grönland nach.

Um 999 reiste Erik zum norwegischen König Olaf Tryggvason . Auf dem Weg kam er in einem Sturm vom Kurs ab und landete auf den Hebriden. Dort verliebte er sich in die Edelfrau Thorgunna, die ihm einen Sohn, Thorgils, gebar, die er aber nicht heiratete. Sie schickte ihn später zu Leif nach Grönland. Thorgils blieb historisch jedoch unbedeutend.

Nach dem Aufenthalt auf den Hebriden reiste Leif weiter zum norwegischen König Olaf Tryggvason und konvertierte dort zum Christentum. Der König sandte ihn nach Grönland, um die dortigen Siedler zu missionieren.

Die Entdeckung Amerikas durch Leif Eriksson wird in den beiden „Vinland-Sagas“ unterschiedlich geschildert.

Die Entdeckung Amerikas in der Eiríks saga rauða

Gemäß der Eiríks saga rauða entdeckte Leif auf der Rückreise nach Grönland unbekanntes Land, rettete überdies noch Schiffbrüchige und bekehrte nach seiner Ankunft die Grænlendingar zum Christentum. Bei einer weiteren Fahrt nach dem neu entdeckten Land erkundete Leif mit anderen weitere Gebiete an der nordamerikanischen Küste, darunter Helluland, Markland und schließlich auch Vinland. Die geographische Zuordnung dieser Gebiete ist umstritten. Aufgrund der Funde in L’Anse aux Meadows wird Vinland häufig mit Neufundland gleichgesetzt.

Die Entdeckung Amerikas in der Grænlendinga saga

Gemäß der Grænlendinga saga (Grönland-Saga) entdeckte Bjarni Herjólfsson diese Gebiete, als er nach Grönland suchte, wobei ihm auch letzteres nur aus Beschreibungen bekannt war. Er ging in den neu entdeckten Gebieten jedoch nicht an Land. Nachdem Leif Eriksson von den Gebieten erfahren hatte, unternahm er eine Fahrt dorthin und überwinterte dort. Da er das Land im Gegensatz zu Bjarni Herjólfsson auch betreten und erforscht hat, gilt er als Entdecker dieser Gebiete. Die Entdeckung wird auch von Adam von Bremen in der Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum erwähnt. Eine besondere Entdeckung auf Vinland war die, dass hier wilder Wein wuchs, was einer der Seefahrer aus seiner Heimat Süddeutschland kannte, und was Vinland seinen Namen “Weinland” gab.

Weiteres Leben

Über das weitere Leben von Leif Eriksson ist nicht mehr viel bekannt. Er soll nie mehr nach Vinland zurückgekehrt sein, sondern auf Grönland gelebt haben. Neben seinem Sohn Thorgils hatte er noch einen weiteren Sohn, Thorkell, der ab 1025 in Grönland herrschte.

Bücher und Filme über Leif Eriksson

Leif Eriksson ist eine der Hauptfiguren in der Serie Vikings: Valhalla.

Dazu ist er einer der Protagonisten in der Fantasy-Saga Nordblut der Autorin Mira Valentin.

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