Noch ist der Film “Der Medicus” von Noah Gordon noch nicht in den Kinos – erst Weihnachten 2013 wird es so weit sein. Die Trailer deuten jedoch bereits darauf hin, dass es die Filmemacher mit einer originalgetrueun Verfilmung der Buchvorlage nicht so sehr genau nehmen.
Bücher von Noah Gordon
Unterschiede Der Medicus in Roman und Film
Die Liebesgeschichte
Moment – warum heißt denn im Film die Geliebte des Medicus Rebecca und nicht Mary Cullen? Weil es sich nicht um die gleiche Frau handelt. Die Filmemacher haben tatsächlich mal eben die gesamte Liebesgeschichte abgewandelt, obwohl das Original genug Action zu bieten hätte – man hätte es nur richtig in Szene setzen müssen.
Stattdessen wurde eine dem Trailer nach unglückliche Liebesgeschichte eingefügt, bei dem besagte Rebekka verheiratet werden soll… Es lässt sich darüber streiten, warum Regisseure und Drehbuchautoren Bücher nicht originalgetreu verfilmen könnten. Dass gekürzt werden muss, ist bei einem Werk vom Umfang des Medicus nicht verwunderlich. Dass dies jedoch immer so lieblos geschehen muss, vor allem, um noch große Gefühle zu wecken, scheint immer wieder übetrieben – so auch beim Medicus. Im Buch ist die Liebesgeschichte Beiwerk – es geht dum einen jungen Mann, der sich an das andere Ende der bekannten Welt aufmacht, um Medizin zu lernen. Und nicht, um zu heiraten. Das hätte er auch in England machen können.
Die Rolle des Schah Adud ad-Daula
Auch die Rolle des Schah ist im Buch sehr zwiespältig geschildert. Er ist launisch – erst unterstützt er Rob, später fällt dieser in Ungnade. Und so muss Mary ein großes Opfer bringen, um ihre Liebe zu retten, das gleichwohl alles zerstören könnte… Im Film wurde auch dies komplett anders gelöst. Der Schah ist Rob Cole deutliche wohlgesinnter. Mehr wird sich sagen lassen, wenn der Film am 25.12.2013 in die Kinos kommt.
Fazit – Die Unterschiede zwischen Film und Buch von “Der Medicus”
Noah Gordon sagt in einem Interview im Stern selbst: das letzte Drittel des Buches wurde komplettumgeschrieben und hat mit seinem Roman nicht mehr viel zu tun. Er drückte darüber seine Trauer aus, sagte aber selbst, dass das Ende im Roman Der Medicus nicht so auf die Leinwand bringen ließ.
Um den Geschmack des Kinopublikums zu treffen, wurden vor allem im letzten Drittel große Teile verändert und insbesondere die Liebesgeschichte in den Vordergrund gestellt. Ob diese Strategie aufgeht, beleibt den Zuschauern überlassen. Insbesondere für die Leser von Der medicus wird so vermutlich ein schaler Nachgeschmack bleiben.