Island, 985 n. Chr.
Der Berserker Ivar hat seine Tochter zu einer starken, selbstbewussten jungen Frau erzogen. Heimlich sehnt sich Björk jedoch danach, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Auf dem Althing in Thingvellir werben zwei ungleiche Brüder um sie: der lebenslustige Thorstein ist ein wagemutiger Krieger, der ernste Rollo ein begnadeter Sänger. Für wen soll sie sich entscheiden, und wird sie, die in der Wildnis aufgewachsen ist, überhaupt eine gute Ehefrau abgeben?
Ihren Vater plagen dazu noch ganz andere Sorgen: Die Götter haben Björk auserwählt, um gegen den neuen Glauben zu kämpfen, der auf Island immer weiter um sich greift – eine Rolle, die einst ihm zugedacht war …

„Geh nicht dorthin“, beschwor Ivar seine Tochter.
Björk schüttelte eigensinnig den Kopf.
„Die Götter werden dir zürnen.“
Sie stieß ein helles Lachen aus. „Das glaube ich nicht. Die Götter lieben mich!“
Das tun sie, dachte Ivar voller Schmerz. Doch sie werden deinen Tod nicht verhindern, wenn du dich freiwillig in den Abgrund stürzt. „Ich komme mit dir.“
Sie zuckte die Achseln.
Wenig später ritten sie los. Die Pferde schnaubten unruhig. Ivar bedauerte es, dass sein treuer alter Hengst Floki den Winter nicht überlebt hatte. Dessen Sohn Gimli war ebenfalls ein prachtvolles Tier, ein kräftiger Brauner, aber deutlich jünger. Er ritt das Pferd jetzt seit fast einem Jahr, und sie vertrauten einander, doch hätte er viel darum gegeben, im Sattel seines alten Freundes zu sitzen, bei dem irrwitzigen Abenteuer, das vor ihnen lag.
Gut, dass Björk noch immer ihren Schimmel Haukur hatte, den sie jetzt seit fast zehn Jahren ritt. Der Hengst war ebenfalls nicht mehr der Jüngste, doch sie wollte nicht auf ihn hören, ein jüngeres Zweitpferd auszubilden. Sie liebte das Tier, und Haukur liebte sie, daran gab es keinen Zweifel. Er würde sie nach Hel tragen, wenn sie es von ihm verlangte.
Seufzend betrachtete Ivar seine Tochter. Das dunkle Haar hat sie von ihrer Mutter, den Starrsinn von mir, dachte er. Sie ist hübsch und stark. Der Mann, den sie erwählt, kann sich glücklich schätzen. Längst ist sie im heiratsfähigen Alter, doch noch hat sie keinen Gefährten gefunden und zeigt auch kein Interesse daran, sich einen Ehemann zu erwählen – den Göttern sei Dank.
Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto dunkler wurde der Himmel. Beißender Gestank lag in der Luft, der Boden bebte unter ihnen und über allem lag ein furchtbares, dumpfes Dröhnen.
Gimli schnaubte unruhig. Dies ist kein Ort für Menschen, dachte Ivar, und erst recht nicht für Pferde. Bei den Abgründen Hels, dieser Ausflug ist keine gute Idee. Doch ich kann Björk nicht allein reiten lassen. Sie würde es in jedem hierherkommen.
Er schob sich das Halstuch über die Nase, obwohl das kaum gegen den beißenden Schwefelgestank half. Der Boden lag mittlerweile einer dicken, alles unter sich begrabenden Ascheschicht verborgen, die die Schritte der Pferde dämpfte. Die Tiere kämpften sich langsam auf den flachen Bergrücken.
Björk wies die Richtung, Haukur gehorchte ihren Befehlen, zögerlich zwar, aber da sie es von ihm verlangte, setzte er weiter einen Schritt vor den nächsten. Auf dem Bergrücken angekommen, scheute er und stieg, doch Björk blieb ruhig sitzen und klopfte seinen Hals. Da rammte er fest seine Hufe in den Boden. Bis hierher, wenn es sein muss, aber nicht weiter, schien er sagen zu wollen.
Ivar war nicht sicher, ob er seinen Gimli ohne den erfahrenen Hengst dazu gebracht hätte, hierherzukommen. Nur widerwillig ließ sich sein Tier auf den Kamm treiben, wo er zitternd neben Haukur stehenblieb.
Der Anblick, der sich Ivar bot, raubte ihm den Atem. Vor ihnen erstreckte sich ein gewaltiges, flaches Tal, aus der sich mehrere Bergkegel erhoben, und aus einem davon schossen Feuerfontänen in den Himmel, höher als die Geysire von Haukadalur. Rotglühende Flüsse strömten die Bergflanken hinab und ergossen sich dampfend und träge in die Ebene.
Gimli scheute, doch Ivar bezwang das Tier mit schierem Willen. Nie hatte er etwas so Schönes, Erhabenes und zugleich so Beängstigendes gesehen. Dichter Rauch stieg über dem Berg in den Himmel, die Luft stank bestialisch, dicke Ascheflocken regneten auf sie herab, aber Björk hatte recht gehabt. Dieser Anblick war es wert.
Lange konnten sie sich nicht davon losreißen. Schließlich wandte sich seine Tochter zu ihm um. Ihre Augen strahlten. „Es ist …“ Weiter kam sie nicht.
Haukur nutzte Björks Unaufmerksamkeit, fuhr herum und galoppierte panisch über den Kamm. Bloß weg von diesem furchtbaren Ort! Gimli folgte seinem Gefährten auf der Stelle.
Nicht so schnell!, wollte Ivar rufen und schaffte es, sein Tier zu zügeln.
Björk ließ ihren Hengst laufen, bis er den halben Abhang geschafft hatte. Dort erst begann sie, mäßigend auf ihn einzuwirken. Er wurde langsamer, doch dann stolperte er und stürzte. Björk sprang von seinem Rücken, bevor der Schimmel zur Seite fiel und sie unter sich begraben konnte. Kreischend rutschte das Pferd den Hang hinunter.
„Haukur!“, rief Björk verzweifelt und lief hinter ihm her.
Endlich blieb Haukur liegen. Er war komplett mit einer schwarzen Ascheschicht bedeckt und er hatte viel davon aufgewirbelt. Björk, ebenfalls mit Asche beschmiert, achtete nicht darauf, sondern kauerte sich neben ihn und hielt seinen Kopf.
Ivar sprang von seinem Hengst, die Zügel fest in der Hand. Gimli zitterte. Nervös senkte er seine Nase hernieder und stupste Haukur an, als wollte er sagen: Was machst du denn, steh auf, hier ist es nicht sicher!
Der Boden bebte heftig.
„Haukur“, weinte Björk. „Guter, lieber Haukur.“
Ivar warf einen Blick auf das Bein des Pferdes und er wusste, dem Tier war nicht mehr zu helfen. Er legte seine Hand auf die Schulter seiner Tochter.
Mit stumpfem Blick sah sie zu ihm hoch. „Es ist meine Schuld.“
Er musste schlucken. Es tat ihm weh, sie so zu sehen. „Er war ein tapferer Kerl, ein echter Krieger. Er wird vor Freyas Halle auf dich warten.“
Sie hauchte einen Kuss auf seine Nüstern.
Ivar zog seine Axt aus dem Gürtel.
Sie sah ihn an, stand auf und streckte die Hand aus.
„Bist du sicher?“, fragte er zweifelnd.
Sie nickte stumm.
Zögernd gab er ihr die Waffe.
Zitternd blickte sie auf ihren treuen Begleiter hinunter, dann hob sie die Axt und ließ sie auf den Pferdehals niedersausen.
Haukur schrie vor Schmerz. Gimli wollte durchgehen, doch Ivar hielt ihn am kurzen Zügel und gab ihm keinen Spielraum. Als er erneut zu seiner Tochter blickte, lag Haukur reglos da, während sich langsam eine Blutlache um ihn herum bildete. Björk kniete stumm neben ihm. Abrupt erhob sie sich und schritt langsam den Hang hinunter, ohne sich umzudrehen.
Ivar folgte ihr, während er seinen Hengst weiter am kurzen Zügel führte. „Steig auf“, sagte er sanft, als sie den Talgrund erreicht hatten. „Gimli wird uns beide tragen.“
Der Hengst berührte die junge Frau an der Schulter, als wollte er die Worte seines Herrn bestätigen.
Björk tätschelte flüchtig seinen Kopf. „Ich werde zu Fuß gehen“, sagte sie leise.
Gemeinsam führten sie den Hengst den ganzen Weg zurück nach Reykjavik.

Björk fühlte sich wie betäubt. Wie konnten Glück und Schmerz nur so nah beieinander liegen? Verzeih mir, Haukur, dachte sie. Es war meine Neugier, mein Übermut, der dich getötet hat. Hoffentlich streifst du jetzt frei über endlos grüne Wiesen und kannst so viel Gras fressen, wie du willst.
Mit hängendem Kopf schlich sie hinter Ivar und Gimli durch die Tore Reykjaviks und ließ die Begrüßung durch Ivars Vetter, den Goden Olaf Bengtson, und seiner Frau Thorunn stumm über sich ergehen. Dann setzte sie sich auf die Bank im Langhaus und starrte ins Feuer, bis Ivar sie zu einem Besuch im Schwitzbad nötigte. Es tat gut, das heiße Wasser auf ihrem nackten Körper zu spüren und die Asche wegzuwaschen. Lange ließ sie sich treiben und niemand wagte es, sie zu stören. Danach fühlte sie sich so benommen, dass sie sogar schlafen konnte, obwohl es ihr im Langhaus sonst immer furchtbar beengt vorkam.
Sie wurde durch das laute Schnarchen von Olaf geweckt. Seufzend wälzte sie sich eine Weile auf ihrem Lager herum, doch der Schlaf wollte nicht wiederkehren. Stattdessen hörte sie wieder Haukurs Schrei und sah ihn in die Tiefe rutschen … Als sie es nicht mehr aushielt, erhob sie sich und schlich aus dem Haus.
Es war hell draußen. Bald würde die Sonne überhaupt nicht mehr untergehen. Sie setzte sich auf die Bank vor dem Langhaus und ließ sich von der Morgensonne wärmen.
Das Dorf erwachte bereits zum Leben. Zuerst verließen die Sklavinnen die Langhäuser, um Holz und Wasser zu holen. Bald folgten die Sklaven und Knechte, um die Felder zu bestellen.
„Guten Morgen, Björk.“ Olaf stand auf einmal neben ihr. Sie hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass er das Langhaus verlassen hatte.
„Guten Morgen.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln.
„Konntest du nicht schlafen?“, fragte der Gode mitfühlend.
Sie zuckte stumm die Schultern.
In dem Moment erschien Ivar. „Geh hinein, Mädchen“, sagte er sanft. „Du musst etwas essen.“
„Ja, Vater.“ Gehorsam erhob sie sich und schlich ins Langhaus – vor allem, um Olafs mitleidigem Blick zu entgehen.
Thorunn lächelte sie an, als sie das Haus betrat, und befahl einer Sklavin, ihr eine Schüssel zu reichen. „Es tut mir leid wegen deinem Pferd“, sagte sie zu Björk, die stumm ihre Suppe löffelte. Sie schwiegen eine Weile gemeinsam.
„Es war meine Schuld“, gestand Björk schließlich. „Ich … Ich hätte absteigen müssen. Ich hätte ihn bremsen müssen. Ich … Ich hätte überhaupt nicht dort sein dürfen. Die Götter …“
„Trotz allem haben sie dich behütet“, sagte Thorunn. „Zumindest ist dir nichts passiert.“
„Das ist wahr“, murmelte Björk.
„Mag sein, dass es eine Warnung für dich war.“
„Mag sein.“
„Ich weiß, dass du es nicht hören willst, aber vielleicht ist es an der Zeit, solche waghalsigen Aktionen ein für alle Mal zu lassen.“
„Ja“, sagte Björk tonlos und spürte den überraschten Blick der älteren Frau auf sich.
„Du weißt, wie ich es meine.“
„Ja.“
„Eine Ehe ist nicht das Ende der Welt, Mädchen.“
Björk hob hilflos die Schultern. „Vielleicht.“
„Dein Vater hat alles getan, was in seiner Macht stand. Er hat alles für dich aufgegeben. Nach dem Tod deiner Mutter wäre es das Natürlichste gewesen, dich hier bei uns zu lassen. Das hätte jeder von ihm erwartet. Vielleicht wäre das besser für dich gewesen. Du hättest ein Zuhause gehabt, nicht draußen in der Kälte schlafen müssen.“
Wie oft hatte Thorunn das zu ihr gesagt? Vor wenigen Tagen noch hätte Björk ihren Vater jetzt vehement verteidigt und in Schutz genommen. Meine Mutter wurde ermordet, er konnte niemandem trauen!, hätte sie gebrüllt und wäre aus dem Langhaus gestürzt. Doch wie oft hatte sie sich selbst heimlich gefragt, wie es sein mochte, nicht ständig von Ort zu Ort ziehen zu müssen. Die Kälte hatte ihr nichts ausgemacht, die Felle und die Eiderdaunendecken hatten immer schön gewärmt. Viel schlimmer war es gewesen, bei Menschen zu schlafen, die ihr Vater verabscheute, und nachts ihrem Schnarchen und Stöhnen lauschen zu müssen …
„Stell dir vor, wie es wäre, dein eigenes Langhaus zu haben, deine eigenen Entscheidungen zu treffen, selbst den Knechten und Mägden zu befehlen, deine Kinder auf deinem Schoß zu wiegen …“
„Das Haus für meinen Mann warmzuhalten …“, fügte Björk hinzu.
„Ganz genau! Was glaubst du, wie er sich freuen wird, wenn er nach Hause zurückkehrt, wo seine Frau ein Festmahl für ihn bereitet hat?“
Ihr Götter, dachte Björk dumpf.
„Du wirst die Herrin des Haues sein und dafür sorgen, dass er es behaglich hat. Sei nachsichtig mit ihm, zanke nicht mit ihm und verwöhne ihn, dann wird er dir stets treu sein und gerne nach Hause kommen, und dann wirst auch du richtig glücklich sein.“
„Ich weiß nicht, ob ich das kann“, sagte Björk verzagt.
„Du wirst glücklich sein“, sagte Thorunn energisch. „Du musst nur den richtigen Mann treffen, dann ergibt sich vieles von selbst. Und ich bin sicher, dass du ihn treffen wirst, den einen, der dein Herz entflammt, denn einem anderen wirst du dich nicht unterordnen, dessen bin ich mir gewiss. Viele Männer werden dich nicht wollen, weil du eine starke und stolze Frau bist, die einen gewissen Ruf genießt. Doch glaube mir, es wird den einen geben, der dich bewundern wird für das, was du bist.“
„Und dann werde ich zuhause sitzen und auf ihn warten und dabei seine Kinder hüten.“
Thorunn lachte. „Nicht nur das! Dein Vater ist der direkte Nachfahre von Erik Gunnarson von Reykjavik, sodass du einen Mann von Stand und Vermögen heiraten wirst, am besten einen Jarl oder gar einen Goden. In diesem Fall wirst du dich um ein ganzes Dorf kümmern müssen! Du wirst die umliegenden Höfe besuchen und dort nach dem Rechten sehen, die Ernte überwachen, Gäste empfangen … Die Leute werden deinen Rat suchen, du wirst Streit schlichten und Urteile fällen. Du wirst keine Zeit haben, auf der Bank zu sitzen und Trübsal zu blasen. Und wenn dein Gatte erst zuhause ist und sieht, was du alles geleistet hast, wird er stolz auf dich sein. Dazu darfst du nie vergessen: im Haus hast allein du das Sagen. Wenn du dich gut um alles kümmerst, wird er nicht in Versuchung geraten, sich einzumischen, sondern alles dankbar in deine Hände legen.“
Björk nickte leicht.
„Wenn du heiraten willst, solltest du dich bald nach einem Mann umsehen, Björk. Oder willst du ewiglich mit deinem Vater durch das Land ziehen und irgendwann feststellen, dass dich keiner mehr will? Willst du als alte Jungfer am Feuer sitzen, geduldet, der Gnade deiner Verwandten ausgeliefert, und bereuen, nie geheiratet zu haben?“
Björk biss sich auf die Unterlippe.
„Du bist wie eine Tochter für mich und mir stets willkommen“, fügte Thorunn etwas sanfter hinzu. „Doch Olaf und ich werden nicht ewig leben. Da dein Vater nicht nach dem Amt des Goden strebt und wir keinen Erben haben …“
Björk sah, wie sie schluckte. Fünf oder sechs Kindern hatte Thorunn das Leben geschenkt. Nur zwei Töchter waren ihr geblieben, die mittlerweile nach Borgarnes und Husavik verheiratet worden waren.
„Vermutlich wird Olafs Bruder Ole der neue Gode werden“, fügte die ältere Frau hinzu.
Ole. Sie kannte ihn kaum. Er würde sie wohl nicht direkt aus Reykjavik verbannen, doch für ihn würde sie nie mehr sein als eine arme Verwandte und ein unnützer Esser.

Bald darauf ging Björk wieder nach draußen. Sie verließ das Dorf und wandte sich dem Meer zu. An der Küste setzte sie sich auf einen Felsen und blickte über die Bucht.
Vieles von dem, was Thorunn predigte, entsprach der Wahrheit. Doch würde sie wirklich eine gute Hausfrau abgeben? Würde sie in der Lage sein, Haus und Dorf zu hüten und sich Respekt bei den Mägden und Knechten zu verschaffen? Mädchen lernten das von klein auf, genauso wie Spinnen und Sticken und Stricken und Weben – alles Fertigkeiten, die sie nicht einmal probiert hatte. Doch würde ihr Zukünftiger nicht von ihr erwarten, dass sie ihm den Haushalt führen und für warme Kleidung sorgen konnte?
Seufzend dachte sie an die jungen Männer, die sie getroffen hatte. Mit vielen von ihnen hatte sie sich im Kampf gemessen oder beim Pferderennen, und oft hatte sie gewonnen. Würde ein Mann sie heiraten wollen, den sie besiegt hatte? Waren Männer nicht zu stolz dafür?
Erin von Vestar fiel ihr ein, die sie vor Jahren zusammen mit ihrem Vater besucht hatte. Erin war eine beeindruckende Frau gewesen, die fünf Kinder geboren hatte, aber es sich nicht nehmen ließ, mit ihrem Mann auszureiten und ihn sogar zu einem Rennen herauszufordern, das sie gewonnen hatte …
Oder Törvi aus dem Norden, die Björk für ihre Kampfkünste gelobt hatte. „Es ist wichtig, dass du dich verteidigen kannst“, hatte die ältere Frau ihr eingeschärft, und ihr mehrere Tricks gezeigt, mit denen sie sogar ihren Vater hatte überraschen können. Törvi hatte ihren Mann auf seinen Reisen begleitet und auch nach seinem Tod war sie oft genug unterwegs gewesen.
Oder Jenna, ihre Großmutter, die sie nie kennengelernt hatte. Ivar hatte stets voller Ehrfurcht von ihr gesprochen. Die Völva musste eine starke Frau mit unbändigem Willen gewesen sein, die es sogar mit den mächtigsten Goden Islands aufgenommen hatte …
Es geht auch anders, Thorunn, dachte Björk. Es muss doch den einen Mann für mich geben, mit dem ich gemeinsam ausreiten kann und der mich mit auf seine Reisen nimmt. Einer, der nicht von mir erwartet, dass ich den ganzen Tag zu Hause sitze. Oh ihr Götter, ich bitte euch, helft mir bei meiner Suche.

Weiterlesen – Windzeit von Runa Valgard

„Windzeit“ kann unabhängig von anderen Büchern der Autorin gelesen werden. „Die Sklavin des Kriegers“ handelt von Björks Großmutter Jenna, „Der Berserker von Reykjavik“ von ihrem Vater.
Alle historischen Romane von Runa Valgard zeichnen sich durch brutale Authentizität aus und sind nur für volljährige Leser geeignet

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